Nahrungsergänzungsmittel von A-Z
Oligofructose
Oligofructose ist ein Mehrfachzucker, bestehend aus 2 bis 10 nichtverdaulichen Kohlenhydratbausteinen, weshalb Oligofructose zu den Ballaststoffen zählt. Oligofructose wird im Darm zu kurzkettigen Fettsäuren, insbesondere Milchsäure und Essigsäure, umgewandelt. Als Präbiotikum wird Oligofructose funktionellen Lebensmitteln, meist Joghurt, zugesetzt, um die Darmflora zu stärken und die Verdauung anzuregen.
Vorkommen
Oligofructose wird im Darm durch den Abbau von Inulin gewonnen. Dem Mehrfachzucker werden positive Effekte auf die Verdauung und die Darmgesundheit zugeschrieben, da er im Darm das Wachstum von verdauungsfördernden Bifidobakterien stimuliert. Deshalb wird der Ballaststoff oder sein Vorprodukt Inulin bestimmten Lebensmitteln als Präbiotikum zugefügt.
Weitere Gründe Lebensmittel mit Oligofructose anzureichern, sind seine Funktion als Geschmacksträger und Zuckeraustauschstoff. Er erreicht etwa die Hälfte der Süßkraft von gewöhnlichem Zucker.
Bedarf
Eine offizielle Empfehlung zur täglichen Zufuhr besteht nicht. Um positive Effekte auf die Darmflora und die Verdauung zu erzielen, ist eine tägliche Aufnahme von mindestens 5 Gramm Oligofructose erforderlich.
Mangelerscheinungen
Ein Mangel an Oligofructose ist nicht bekannt.
Oligofructose als Nahrungsergänzungsmittel
Oligofructosehaltige Nahrungsergänzungsmittel werden meist in Form von funktionellen Lebensmitteln wie Joghurt angeboten. Sie eignen sich für alle Menschen, die ihre Darmflora stärken und ihre Verdauung anregen möchten. Über Dosierung und Dauer der Einnahme berät der Arzt oder Apotheker.
Oligofructose als Zuckeraustauschstoff
Für Menschen mit Diabetes kann Oligofructose als Zuckeraustauschstoff relevant sein. Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Lebensmitteln und Getränken, in denen Zucker durch Oligofructose ersetzt wurde, weniger Blutzucker- und Insulinreaktionen hervorruft als zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke. Über Dosierung und Dauer der Zufuhr berät der Facharzt oder Ernährungsberater.
Überversorgung
Eine Überversorgung führt zu Verdauungsbeschwerden. Sie wird durch den exzessiven Verzehr funktioneller Lebensmittel herbeigeführt.
Autor: Sandra Göbel
Omega-3-Fettsäuren
Synonyme: Vitamin F, alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure
Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte, essentielle Fettsäuren mit drei Doppelbindungen an C-Atomen, deren erste Doppelbilding sich am dritten C-Atom befindet. Zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren zählen auch die beiden langkettigen Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die vom Körper aus alpha-Linolensäure gebildet werden. Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteile der Zellmembranen und Ausgangssubstanz für die Bildung von Gewebshormonen. Dadurch wirken sie auf den Blutdruck, den Fett- und Eiweißstoffwechsel, die Blutgerinnung, Entzündungen und die Immunabwehr.
Vorkommen von Omega-3-Fettsäuren
Die wichtigste Quelle für alpha-Linolensäure sind Pflanzenöle. Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure befinden sich vor allem in Algen und Fisch, beispielsweise Lachs, Sardellen, Thunfisch, Makrele oder Hering:
- Leinöl: 56-71 Prozent
- Wallnussöl: ca. 13 Prozent
- Rapsöl: ca. 9 Prozent
- Atlantischer Lachs: ca. 1,8 Prozent
- Atlantischer Hering: ca. 1,2 Prozent
Bedarf an Omega-3-Fettsäuren
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 0,5 Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von alpha-Linolensäure aufzunehmen. Bei Erwachsenen entspricht dies etwa 1,25 Gramm Omega-3-Fettsäure pro Tag. Diese Menge lässt sich durch eine abwechslungsreiche Ernährung sicherstellen, bei der zweimal wöchentlich Seefisch wie Hering und Lachs auf dem Speiseplan steht.
Um einen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen, ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren zu achten, das im Idealfall 5:1 beträgt.
Anzeichen eines Omega-3-Fettsäuren-Mangels
Ein chronischer Mangel an Omega-3-Fettsäuren fördert Entzündungen.
In Deutschland nehmen viele Menschen über die Nahrung zu viele Omega-6-Fettsäuren auf, sodass das Verhältnis der beiden Fettsäuren zueinander unausgewogen ist. Überwiegen die Omega-6-Fettsäuren deutlich, bildet der Körper verstärkt entzündungsfördernde Botenstoffe. Um dem vorzubeugen, ist eine ausgewogenes Zufuhr von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (etwa 5:1) anzustreben.
Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren werden vor allem in Form von Algenpräparaten oder Fischölkapseln angeboten. Sie eignen sich für alle Menschen, die chronische Entzündungen oder Anzeichen eines unausgewogenen Fettsäurenverhältnisses aufweisen oder allgemein ihre Immunabwehr stärken möchten. Über Dosierung und Dauer der Einnahme berät der Arzt oder Apotheker.
Überversorgung mit Omega-3-Fettsäuren
Folgen einer hohen Omega-3-Zufuhr sind nicht bekannt.
Autor: Sandra Göbel